Schloß Laurenburg
Schloss Laurenburg
Das Schloß Laurenburg diente seit Anfang des 18.Jahrhunderts den Fürsten von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym als Sommerresidenz. Diese waren im Erbgang (beginnend bei Graf Peter von Holzappel, genannt Melander, über seine Tochter Elisabeth Charlotte, verheiratet 1653 mit Adolph, Prinz von Nassau-Dillenburg und seiner Enkeltochter Elisabeth Charlotte, welche 1692 mit Leberecht, Fürst von Anhalt-Bernburg, vermählt war) Territorialherren der Grafschaft Holzappel mit Herrschaft Schaumburg geworden.
Infolge der Rheinbund-Akte kam es zur Mediatisierung des Territoriums (1806).
Es gelangte nach dem Aussterben der oben genannten Anhalter Seitenlinie (1812) an den Erzherzog Joseph von Österreich und nach seinem Tod (1847) an seinen Sohn aus zweiter Ehe, Erzherzog Stephan von Österreich. Dieser überließ das Schloß seinen Dienern als Ruhestandswohnsitz.
1859 wurde das Schloß Laurenburg an die „Holzappler Silber- und Bleibergwerksgesellschaft AG“ verkauft. Nachdem das Schloß umgebaut war, wurde um 1860 die Grubenverwaltung von Holzappel aus dem heutigen „Herrenhaus zum Bären“ in das Schloß Laurenburg verlegt. Noch nach 1945 war das Schloß Laurenburg Verwaltungsgebäude der im Eigentum der „Stolberger Zink AG für Bergbau und Hüttenbetrieb“ befindlichen „Silber- und Bleibergwerksgesellschaft AG zu Holzappel“. Nach der Stillegung des Bergbaubetriebes um 1954 wurde mit kirchlicher Arbeit im Schloß begonnen.
Der Mauerbau in Berlin, am 13.08.1961, führte zu Rückgängen im Besucherstrom aus der DDR. Es erhielten nur die sogenannten „Sonderfälle“ die Erlaubnis zur Ausreise. Dieser Einschnitt war auch in der Belegung des Hauses bis in die sechziger Jahre hinein deutlich spürbar. Erst durch die Lockerung des Reiseverbots für eine begrenzte Zahl von Einzelpersonen, ausschließlich ehemalige, im Ruhestand befindliche kirchliche Mitarbeiter aus der DDR, wurden wieder mehrwöchige Erholungskuren im Schloß ermöglicht.
In den Jahren ab 1962 waren die Veranstaltungen der Evangl. Frauenhilfe mit den Altenerholungskuren die wichtigste Einnahmequelle. Weil aber vor allem in den klimatisch angenehmen Monaten von April bis August ausreichend Besucherzahlen zu verzeichnen waren und die Wintermonate mit Fehlbelegungen einhergingen, lagen die Durchschnittsbelegungszahlen bei nur annähernd 50-60% im Jahr. Von 1973 bis 1975 wurde das Schloß wieder zum Verkauf angeboten. Unter anderem zeigten die „Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland“, die hier ein „Geistliches Zentrum“ errichten wollte, die „Bibelschule Bergstraße in Seeheim“, das „Kollegium Augustinum München“ sowie die „Bruderschaft Gnadenthal“, Interesse am Schloß.
Völlig neu ist der Schloß-Anbau. der allen Bewohnern als Speiseraum, bzw. Mehrzweckraum dient. Hier finden ebenso gesellige wie auch geistliche Veranstaltungen statt. Ein Aufzug ermöglicht auch Menschen im Rollstuhl eine Teilnahme am Leben sowohl innerhalb als auch außerhalb des Heimes. Unterschiede in der Zimmerbelegung sind deshalb nicht mehr notwendig.
Für die Aktivierung der Bewohner stehen im Erdgeschoß drei Therapieräume zur Verfügung. Es sind dies einmal eine kleine „Hobbyküche“ mit allem nötigen Zubehör, ein „Gesprächsraum“, in dem auch gebastelt und gesungen wird und ein „Gymnastikraum“, der unter der sach- und fachkundigen Anleitung einer Krankengymnastikerin dient. Ein gewachsenes und harmonisches Miteinander prägt heute den Alltag der Behinderten und Nichtbehinderten in Laurenburg.